Nach einer geplanten Querdenkendemonstration im Januar und einem verbalen Angriff seitens der Querdenkerszene auf die KZ-Gedenkstätte in Flossenbürg zeigte MdB Uli Grötsch Solidarität mit Gedenkstättenleiter Jörg Skriebeleit. Bei einem gemeinsamen Gespräch sicherte Grötsch seine Unterstützung insbesondere im Kampf gegen rechts zu. Es könne nicht sein, dass sich eine KZ-Gedenkstätte grundlose Diskriminierungsvorwürfe wie in Nazizeiten gefallen lassen müsse, sagte Grötsch.
Hintergrund war der Besuch einer Schulklasse in der Gedenkstätte. Aufgrund der Coronaregeln konnten einige der SchülerInnen die Ausstellung im Museum nicht besuchen, da sie keinen negativen Coronatest vorlegen konnten. Die Querdenkenszene nutzte diesen Vorfall, um eine Demonstration gegen die Gedenkstätte anzukündigen, sagte die Veranstaltung aber dann kurzfristig ab.
„Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg leistet seit Jahren eine enorm wichtige Arbeit in Sachen Geschichte und politischer Bildung. Noch nie war Erinnerungskultur wichtiger als heute, denn die Versuche von Teilen der Querdenken-Szene, Nazi-Verbrechen zu relativieren, indem sie unsere gegenwärtige Situation in der Pandemie als „Corona-Diktatur“ bezeichnen, sind brandgefährlich“, warnt der SPD-Politiker Grötsch.
Deshalb freue ich mich über das Aktionsprogramm gegen Rechts der Bundesinnenministerin Nancy Faeser, um einerseits Demokratiefeinde aktiv zu bekämpfen, aber auch gegen Desinformation vorzugehen und politische Bildung zu stärken“, so der Abgeordnete.
Erfreuliches gab es im Laufe des Gesprächs dann auch: Der Steinbruch um das Gelände wird 2024 an die KZ-Gedenkstätte übergehen und man plane schon rund um das Areal. „Geschichte muss greifbar sein und gute Kunst zum Beispiel lockt vielleicht auch ein anderes Klientel in die Gedenkstätte“, so Skriebeleit.
Bei dem Gespräch dankte Skriebeleit dem SPD-Abgeordneten für seine langjährige und stets zuverlässige Unterstützung. Besonders gern denke er auch an den Besuch des damaligen Kanzlerkandidaten Martin Schulz zurück, der die KZ-Gedenkstätte im September 2018 zusammen mit Uli Grötsch besuchte.
Dies werde nicht der letzte Besuch seitens der SPD in der KZ-Gedenkstätte gewesen sein, versicherte Grötsch. Skriebeleits Wunsch über eine Veranstaltung mit SPD Innenministerin Nancy Faeser nehme Grötsch gerne mit nach Berlin.