Über einen damaligen Freund kam ich 1994 „wie die Jungfrau zum Kind“ zu den Jusos. Der Auslöser meines politischen Engagements war die Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex des Rechtsradikalismus und der Zeit des Nationalsozialismus. Für mich sind diese Themen auch noch heute ein zentraler Punkt meines politischen Handelns.
Nach meinem Einstieg bei den Jusos sind mir schnell die üblichen Floskeln wie „die sind doch eh alle gleich“, „da kannst Du sowieso nichts bewirken“ oder „die schauen doch nur auf sich selbst und interessieren sich nicht für die Menschen“ begegnet. Mit „die“ waren immer „die Politiker“ gemeint. Nachdem ich mir die Jusos und die SPD näher angeschaut habe, wurde mir sehr schnell klar, dass „die“ nicht so sind, wie viele Menschen immer behaupten:
Ich habe sehr schnell gespürt, dass ich sehr wohl etwas bewirken konnte, dass sich die Menschen, die sich in der SPD engagieren, sehr wohl von den in anderen Parteien organisierten Menschen unterscheiden und dass die Anliegen der Menschen der zentrale Antrieb für ihr politisches Handeln sind. Sehr schnell habe ich gemerkt, dass mir Politik immer mehr Spaß macht, je mehr ich mich engagiere und dass ich immer mehr bewirken konnte, je mehr ich mich in die Arbeit eingebracht habe. Und auch, dass die Menschen ehrliche und engagierte Arbeit honorieren: Meine Wahl in den Gemeinderat meiner Heimatgemeinde Waidhaus im Jahr 2002 war für mich dahingehend ein Schlüsselerlebnis.
Auch als Mitglied des Deutschen Bundestages merke ich jeden Tag, dass Politik alle Bereiche unseres Lebens betrifft und steuert. Es ist schlichtweg falsch, dass Politik nicht von Politikern gemacht wird, sondern etwa von der Wirtschaft oder den Medien!
Ich will, dass sich unser Land in Zukunft weiter positiv entwickelt. Dass alle Menschen in Deutschland und Europa die gleiche Chance auf ein gutes Leben haben – unabhängig von ihrer Herkunft.