Praktikumsbericht von Felix Böttger

©Katharina Antoniades/Uli Grötsch MdB

31. März 2023

Mein Name ist Felix Böttger und ich durfte im Rahmen eines Praktikums vier Wochen lang im Bundestagsbüro von Uli Grötsch mitarbeiten. Ich bin 21 Jahre alt, studiere Politikwissenschaft an der LMU in München und war bisher in meinem SPD-Unterbezirk, in meinem SPD-Ortsverein und bei den Jusos politisch aktiv.

Anfang des Jahres habe ich schon Praktikumserfahrungen im Bayerischen Landtag sammeln dürfen. Es war deshalb auch sehr interessant für mich, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den parlamentarischen Abläufen zwischen Landes- und Bundesebene zu sehen.

Schon gleich zu Beginn durfte ich direkt eine Sitzungswoche miterleben. Zwischen AG-Sitzung, Innenausschuss und Plenum nahm ich mir vor, mich nicht in den Gebäuden zu verlaufen, was mir dank eines ersten Rundgangs mit Ulis Mitarbeiterin Katharina auch einigermaßen gut gelang. In Sitzungswochen sind die Termine und verschiedenen Sitzungen über Reichstagsgebäude, Paul-Löbe-Haus, Jakob-Kaiser-Haus und Marie-Elisabeth-Lüders Haus verteilt, sodass Sitzungswochen auch eine sportliche Komponente enthalten.

Die ersten Tage waren unglaublich vielseitig, gleich am ersten Abend nahm Uli an einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung organisierten Podiumsdiskussion zum Thema „Sicherheitspolitik und Gender“ teil. In der zweiten Woche dufte ich dann die Hausführung für Vivian übernehmen, die ebenfalls im März ein Praktikum bei Uli machte. In der Zeit zwischen den Sitzungswochen geht es im Hause etwas ruhiger zu, was man nicht zuletzt an der kürzeren Schlange in der Kantine merkt, die ich bis zuletzt aus Uni-Gewohnheit als Mensa bezeichnet habe. Meine dritte Woche war dann eine historische: Die Ampel hat endlich eine längst überfällige Wahlrechtsreform zur Verkleinerung des Bundestages durchgesetzt. Da Uli im Innenausschuss sitzt, durfte ich der Ausschussdebatte zur Wahlrechtsreform beiwohnen, die sehr hitzig geführt wurde und schließlich mit den Worten „langsam wird der Erkenntnisgewinn auch immer dünner“ geschlossen wurde. Zwei Tage später wurde die Reform am 17.03.2023 im Plenum verabschiedet.

In meiner Zeit am Arbeitsplatz habe ich einige Vermerke geschrieben und viel recherchiert. Zuletzt habe ich mich mit der „Reichsbürgerszene“ beschäftigt und weiß jetzt mehr über Verschwörungstheorien und reaktionäre Kräfte, als mir eigentlich lieb ist. Als ich an einem Vermerk über die Szene schrieb, fand wieder eine Großrazzia in sieben Bundesländern statt, bei der ein SEK-Beamter angeschossen wurde. Das führt uns leider wieder vor Augen, wie gefährlich die Synthese aus Verschwörungstheorien und Rechtsextremismus für unsere Demokratie ist.

In Ulis Büro hängen zwei Uhren. Unter einer Uhr steht „Weiden“ geschrieben, unter der zweiten Uhr steht „Berlin“. Uli möchte damit ausdrücken, dass die Zeit im Wahlkreis und in Berlin für uns alle doch gleich läuft. Ich hoffe, Uli sieht es mir nach, wenn ich dieser These entgegentrete: Die Zeit in Berlin und das Praktikum waren für mich so kurzweilig, dass die Zeit für meinen Geschmack eigentlich viel zu schnell verlief. Ich möchte mich daher ganz herzlich bei Uli, Katharina, Selda und Vivian für die spannende und schöne Zeit hier bedanken!

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